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Mit Liebe zum Detail

Victoria wollte eigentlich Lehrerin werden. Dank eines Praktikums hat sie sich für eine Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin entschieden. Was sie an ihrem Ausbildungsberuf liebt, schildert Victoria im Interview mit uns.

Welchen Beruf lernst du, Victoria?

Ich mache eine Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin mit dem Schwerpunkt Maschinenbau an der Universität Konstanz.

Du absolvierst deine Ausbildung an einer Universität?

Ja, das klingt wahrscheinlich erstmal komisch! Die Universität Konstanz unterhält Werkstätten, in denen Bauteile für die wissenschaftliche Forschung hergestellt werden. Dazu gehört auch der Bereich Feinmechanik, wo ich meine Ausbildung absolviere.

Was genau machst du als Feinwerkmechanikerin?

In der Feinmechanik stellt man kleinste Bauteile her. Meist arbeiten wir mit Metall oder Kunststoffen, die wir an Dreh-, Fräs-, Bohr-, oder Schleifmaschinen auf den Mikrometer genau bearbeiten. In meiner Ausbildungswerkstatt erstellen wir Bauteile für die naturwissenschaftlichen Forschungsbereiche. Jedes Bauteil wird in enger Absprache mit dem Forschungsbereich speziell angefertigt. Dadurch ist meine Arbeit super abwechslungsreich und sehr spannend.

Wie bist du zu deiner Ausbildung als Feinwerkmechanikerin gekommen?

Ehrlich gesagt wollte ich Lehrerin werden. Nach meiner Fachhochschulreife habe ich mich deshalb für ein FSJ an einer Grundschule entschieden und nebenher ein Praktikum in der Feinmechanik der Uni Konstanz absolviert. Die Arbeit in der Feinmechanik hat mir auf Anhieb so viel Spaß gemacht, dass ich mich für einen Ausbildungsplatz beworben habe. Ohne das Praktikum wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin zu beginnen.

Bitte vervollständige: Arbeit mit den Händen macht mir Spaß, weil …

…ich meinen Arbeitsfortschritt und mein Ziel immer vor Augen habe. Wenn ich an einem Werkstück arbeite, verändert es sich ständig und ich kann beobachten, wie es sich zum gewünschten Ergebnis entwickelt. Das ist einfach toll!

Viele würden den Beruf der Feinwerkmechanikerin als „typischen Männerberuf“ beschreiben. Kannst du dir das erklären?

Nein, ehrlich gesagt verstehe ich dieses irrtümliche Klischee nicht. Ich finde überhaupt nicht, dass Feinwerkmechaniker ein Männerberuf ist. Wir arbeiten in der Feinmechanik ja mit kleinsten Bauteilen und nicht mit tonnenschweren Teilen! Das Klischee rührt wohl eher daher, dass viele gar nicht wissen, was eine Feinwerkmechanikerin genau macht.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Puh, das ist eine schwierige Frage. Ich kann mir vorstellen, nach meiner Gesellenprüfung ein Studium draufzusatteln. Was genau ich studieren möchte, weiß ich aber noch nicht. Ich könnte mir ein Studium im Internationalen Technischen Vertrieb oder im sozialen Bereich vorstellen. Das Gute ist ja, dass mir mit der abgeschlossenen Ausbildung alle Türen offen stehen!

Was rätst du Mädels, die in technischen Berufen durchstarten wollen?

Glaubt an euch, wenn euch der Beruf gefällt und Spaß macht und lasst euch von niemandem reinreden, wenn sie meinen, dass das voll der typische Männerberuf sei. Und nutzt Angebote wie den → Girls’Day, um Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder zu bekommen!