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In Stein gemeißelte Leidenschaft

Janina hat als gelernte Steinmetzin und Steinbildhauerin schon in Italien gearbeitet und hinterlässt mit ihrer Arbeit Spuren für die Ewigkeit.

In Volterra in Italien scheint die Sonne und in der Luft liegt feiner Staub. Davon lässt sich Janina jedoch nicht ablenken. Sie fokussiert das vor ihr liegende Werkstück und bearbeitet es sorgfältig mit einem kleinen Pressluft-Hammer. Mit jedem Hammerschlag fällt ein kleines Stück des Steins ab und man erahnt, dass Janina einen Teller in Blätteroptik herstellt. „Genau das liebe ich an meinem Beruf. Ich erschaffe etwas mit meinen Händen und sehe, wie ich das Endprodukt forme.“, kommentiert sie begeistert.

Spezialisierung in Steinbildhauerarbeiten

Janina ist ausgelernte Steinmetzin und Steinbildhauerin. Sie ist spezialisiert in Steinbildhauerarbeiten. Das bedeutet, dass sie hauptsächlich kunsthandwerklich arbeitet. Janina gestaltet fein ausgearbeitete Reliefs, Grabsteine oder Ornamente. Während ihrer Ausbildung hat Janina den Beruf der Steinmetzin und Steinbildhauerin von der Pike auf gelernt. Dazu gehören unterschiedliche Techniken zur Bearbeitung von Naturstein, die beispielsweise in der Denkmalarbeit oder in der Herstellung von Bauelementen wie Treppen oder Bodenbelägen benötigt werden. Ergänzt wurde dies durch den theoretischen Unterricht in der Berufsschule mit Fächern wie Mathematik, Gesteinskunde oder plastische Gestaltung. Fingerspitzengefühl, Kraft, räumliches Vorstellungsvermögen, zeichnerische Begabung und Kreativität sind die Eigenschaften, die man für den Beruf mitbringen sollte.

Arbeiten in Italien

„Mittlerweile gibt es zwar viele Hightech-Maschinen, die die Steinbearbeitung erleichtern. Trotzdem muss man die Arbeit mit Hammer und Meißel beherrschen.“, gibt Janina zu Bedenken. Um neue Handwerkstechniken zu lernen, hat sich Janina bereits während ihrer Ausbildung für einen Austausch in Italien entschieden. In einer italienischen Werkstatt hat sie Lampen, Salzstreuer, Vasen und Skulpturen aus Alabaster hergestellt. „Während des Austauschs in Italien habe ich meine Leidenschaft für die Bearbeitung von künstlerischen Figuren entdeckt. Seitdem habe ich beispielsweise ein Kaffgesims für eine englische Kathedrale gehauen oder Skulpturen bearbeitet, die auf der Biennale in Venedig ausgestellt sind. Ich hinterlasse mit meiner Arbeit Spuren – darauf bin ich mächtig stolz!“, so Janina.

Derzeit arbeitet Janina in Volterra in Italien. Dank eines 11-monatigen Stipendiums der Baden-Württemberg Stiftung will sie sich in der Bearbeitung der besonderen Gesteinsart Alabaster fortbilden. „Wer weiß, vielleicht setze ich irgendwann auch meinen Meister oder eine Restauratoren-Fortbildung drauf. Im Handwerk gibt es so viele Möglichkeiten, mir Stein für Stein meine berufliche Zukunft aufzubauen und ständig neue Techniken zu lernen.“, sagt Janina.