© runzelkorn / Fotolia.com
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Hilfe bei Konflikten in der Ausbildung

In dieser Rubrik wollen wir Ihnen ein paar Tipps im Umgang mit Auszubildenden und zur Konfliktprävention sowie Lösung von Konflikten geben.

Die 10 goldenen Regeln für den Umgang mit Auszubildenden

Sie sollten Ihre/n Auszubildende/n …

  • … schon während der Schulzeit in den Betrieb hineinschnuppern lassen. Arbeiten Sie mit Lehrkräften und der Berufsberatung zusammen.
  • … beim Bewerbungsgespräch gut vorbereitet empfangen. Überzeugen Sie sie/ihn, dass eine Handwerksausbildung interessantere Perspektiven bietet als eine Karriere bei einem Industrie- oder Handelsunternehmen.
  • … bei dieser Gelegenheit, über sich selbst erzählen lassen, um etwas über seine/ihre Person zu erfahren. Was sind Hobbies und Interessen des Bewerbers/der Bewerberin? Wie sind seine/ihre familiären Verhältnisse?
  • … spüren lassen, dass Sie selbst die Wahl Ihres Handwerks nie bereut haben.
  • … wie einen guten Freund in Ihren Betrieb aufnehmen, sie/ihn als eigenständige Person achten und jederzeit fair zu ihm sein.
  • … gezielt auf ihre/seine Zukunft hin ausbilden und deswegen den Ablauf im betrieblichen Ausbildungsplan sorgfältig festlegen.
  • … versierten Kollegen/innen anvertrauen und allen Mitarbeitern/innen klar machen, dass sie Partner der/des Auszubildenden sind.
  • … wissen lassen, dass Sie ihre/seine Meinung und Ansichten interessieren.
  • … öfter mal loben, damit sie/er sich bei Ihnen wohl fühlt und motiviert alle gestellten Aufgaben angeht.
  • … ab und zu fragen, ob sie/er sich in Ihrem Betrieb wohl fühlt. So können Sie mögliche Konflikte schon früh erkennen und ohne großen Einsatz an Zeit und Nerven lösen.

Was tun wenn’s kracht? – „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“

In Baden-Württemberg werden jährlich mehr als 20 Prozent der Ausbildungsverhältnisse vorzeitig aufgelöst. Das Handwerk ist verstärkt von Vertragslösungen betroffen und muss die finanziellen und personellen Belastungen in besonderer Weise tragen. Qualifizierte Fachkräfte sind daher gefragt wie noch nie.

Das Projekt „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“ hilft Betrieben in Baden-Württemberg bei Problemen mit Auszubildenden und unterstützt die Azubis auf deren Weg zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschuss. Insgesamt stehen hierfür 25 Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter zur Verfügung, die Auszubildende und Ausbilder/-innen bei Problemen individuell unterstützen und begleiten.

Per Telefon, Mail oder WhatsApp können Betriebe kostenlos, vertraulich und unverbindlich Kontakt zu den Ansprechpartnern des Projekts aufnehmen.

Weiterführende Informationen:

Sofortmaßnahmen bei Auseinandersetzungen mit Ihrer/m Auszubildenden/m

  • Bleiben Sie sachlich. Sprechen Sie das spezielle Verhalten in einer ruhigen Umgebung und in einem Vier-Augen-Gespräch an.
  • Bei Schwierigkeiten in der Schule sollten Sie gleich mit Lehrer und Eltern sprechen. Erkundigen Sie sich nach Stützunterricht in der Berufsschule.
  • Bei anhaltenden Leistungsproblemen im Betrieb setzen Sie sich am Besten möglichst frühzeitig mit Lehrer und Eltern in Verbindung. Gezielte Übungsaufgaben des Ausbilders wirken hier oft Wunder.
  • Viele Konflikte entstehen wegen unklar vermittelten Regeln. Der Ausbilder sollte diese in einem persönlichen Gespräch mit dem Lehrling nochmals deutlich erklären.
  • Überlegen Sie, ob Sie bei dem beginnenden Konflikt nicht auch eine Teilschuld tragen. Schlagen Sie dann eine für beide Seiten optimale Lösung vor.
  • Bitte beachten Sie: Maßnahmen wie Abmahnung oder Kündigung sind keine Lösungen, sondern nur Notausstiege, wenn Sie sonst alles versucht haben.
Beratung in der Handwerkskammer

Für eine weitergehende Beratung wenden Sie sich an die Ausbildungsberatung Ihrer → zuständigen Handwerkskammer.